Comeback einer Legende
Der italienische Traditionshersteller Alfa Romeo feiert 2020 sein 110 jähriges Firmenjubiläum und beschenkt sich selbst und alle Fans der Marke mit einem wahren Meisterwerk Automobiler-Ingenieurskunst. Alfa Romeo und der Rennsport, dass gehört seit Beginn an zur Identität der Marke. In den ersten beiden Jahren der Formel 1 Weltmeisterschaft dominierte Alfa Romeo die Konkurrenz und wurde 1950 mit Giuseppe Farina und 1951 mit dem großen Juan Manuel Fangio Weltmeister.
In den nächsten Jahren fokussierte man sich vorwiegend auf den Tourenwagensport. Nachdem die Erfolge in den ersten Jahren noch ausblieben, konzentrierte man sich ab Mitte der 1960er Jahre auf den Giulia Sprint GTA, welcher 1965 am Autosalon Amsterdam seine Premiere feierte. Das Kürzel GTA war geboren. Es steht für „Gran Turismo Alleggerita“ und beschreibt einen sportlichen Reisewagen in Leichtbauweise. Es konnten unzählige Rennsiege und Meisterschaften eingefahren werden, darunter 3 Europameistertitel. Der Alfa Romeo Giulia Sprint GTA wurden zu einem der erfolgreichsten Tourenwagen seiner Zeit.
Alfa Romeo Giulia GTA und GTAm
Auf Basis des Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio wurde der GTA und der noch kompromisslosere GTAm (modificata) geschaffen. Neben einer moderaten Leistungssteigerung, stand vor allem die Gewichtseinsparnis, Aerodynamik und eine deutlich verbesserte Querdynamik im Lastenheft der Ingenieure. Durch die Zusammenarbeit mit Sauber Engineering, war es möglich die zwei Sondermodelle mit Formel 1 Know-how auszustatten.
Technik
Der aus der Giulia Quadrifoglio bekannte und mit Ferrari-Genen ausgestattete 2.9L V6 Biturbo Motor, leistet nun 30 PS mehr als in der Basis und bringt es nun auf gewaltige 540 PS. Die Leistungssteigerung des voll aus Aluminium gefertigten Triebwerk, wurde mittels einer Titan Auspuffanlage des Spezialisten „Akrapovic“ und einer neuen Abstimmung der Motorelektronik erreicht. Hinter den 20 Zoll großen Leichtmetallrädern mit Zentralverschluss, sorgt eine Keramik-Bremsanlage für eine standesgemäße Verzögerung. Das Fahrwerk erhielt eine 50 Millimeter breitere Spur und die Federn, Dämpfer und Fahrwerkslager wurden neu abgestimmt.
Die überarbeitete Aerodynamik soll den Abtrieb erhöhen und neben den gestiegenen mechanischen Grip, vor allem die Balance und Fahrzeugstabilität in schnelleren Streckenpassagen verbessern. Hierfür wurden der aktive Frontsplitter, die Seitenschweller und der Heckspoiler entwickelt. Beim GTAm kommt ein nochmals vergrößerter Frontsplitter und ein Heckspoiler, welcher so manchem Toruenwagen Konkurrenz macht, zum Einsatz.
Innenraum
Auch im Innenraum duftet es gewaltig nach Rennsport. Der GTA beschränkt sich dabei auf viel Alcantara, bleibt aber sonst weitestgehend im Originalzustand. Von Originalzustand hält der GTAm wenig, hier wurde bis ins Detail optimiert. Alcantara wohin das Auge reicht, stark konturierte Schalensitze, in diese man sich mit 6-Punkt Hosenträgergurten von Sabelt festspannen kann. Die Rücksitzbank musste einer Ablagefläche für Helm und Feuerlöscher weichen, über diese sich nun der in rot lackierte Überollbügel breit machen darf und für noch mehr Steifigkeit und Sicherheit sorgen soll. Ein weiteres Motorsport-Detail im GTAm Innenraum, eine in die Tür integrierte Schlaufe, welche für das öffnen der Türe verantwortlich ist und den herkömmlichen griff ersetzt.
Leichtbau
Um das Gewicht des GTA und GTAm zu reduzieren, wurde verstärkt auf den Einsatz von Kohlefaser gesetzt. Die Motorhaube, der vordere Stoßfänger und Teile der vorderen und hinteren Kotflügelverbreitungen wurdem aus dem leichten Material gefertigt. Am Dach kam Sichtcarbon zum Einsatz, welches nicht nur für eine markante Optik, sondern auch für ein absenken des Fahrzeugschwerpunktes sorgt. Die ebenfalls aus Kohlefaser gefertigte Kardanwelle sorgt für eine weitere Gewichtseinsparnis und Erhöhung der Bauteilsteifigkeit. Bei allen weiteren Fahrzeugbauteilen wurde überwiegend auf Aluminium und spezielle Kunststoffe gesetzt.
Mit diesen Maßnahmen konnte das Leergewicht auf 1.520 kg reduziert werden, was eine Reduktion von 100 kg gegenüber der Basis Giulia Quadrifoglio bedeutet. Damit bringt es der GTAm auf ein Leistungsgewicht von 2,82 Kilogramm/PS. Dies sorgt nicht nur für eine deutlich gesteigerte Querdynamik, sondern schlägt sich auch in der Beschleunigung nieder. Der Wimpernschlag von 3,6 Sekunden, soll für den Sprint auf 100 Km/h benötigt werden.
Limitiert auf 500 Stück
Beide Sondermodelle werden zusammen nur 500 mal gebaut. Diese geringe Stückzahl, in Verbindung mit dem hohen „unbekannten“ Anschaffungspreis wird zu einer enormen Exklusivität und Werterhaltung führen. Auch der Alfa Romeo 8C Competizione wurde nur 500 mal gebaut und zu einem Preis von ca €160.000,– verkauft. Mittlerweile wird kein Fahrzeug unter €230.000,– angeboten.
Geld alleine reicht jedoch für den Kauf eines GTA oder GTAm nicht. Man muss sich online registrieren und wird dann im besten Fall direkt aus Italien kontaktiert.
Die Herstellung und Auslieferung der Fahrzeuge wird von offiziellen Markenbotschaftern begleitet. Darüber hinaus gibt es für alle Käufer ein spezielles Begrüßungspaket, welches einen Helm von Bell, ein Bekleidungsset von Alpinestars und eine Fahrzeugschutzhaube von Goodwool beinhaltet. Und damit man den GTA auch artgerecht zu bewegen lernt, gibt es ein Fahrtraining in der Alfa Romeo Driving Academy zusätzlich dazu.
Wie sich die Basis Giulia Quadrifoglio in der sportwagen-finden.at Gesamtwertung schlägt lest ihr hier: